Nun habe ich schon eine ganze Woche hinter mir. Es ist so viel passiert und ich habe hier schon so viel erlebt, dass es mir vorkommt, als wäre ich schon viel länger hier.
Seit Montag gehen auch die beiden jüngeren wieder in die Schule und den Kindergarten. Meine Gastmutter hat mir in dieser ersten Woche alles gezeigt, was ab jetzt meine Aufgaben sein werden. Morgens bringen wir die Kinder weg und danach wird ein bisschen aufgeräumt und Wäsche gemacht. Meistens habe ich dann bis nachmittags frei und kann in dieser Zeit nach Stockholm fahren. Der Bus braucht von hier ca. eine halbe Stunde und dann muss ich meistens noch ein Stück mit der Tunnelbana fahren. So viel von der Stadt gesehen habe ich allerdings noch nicht, da ich mich immer mit anderen deutschen Aupairs getroffen habe und wir gemütlich in Cafés saßen, statt die Stadt zu erkunden. Ich habe hier in den paar Tagen echt schon super nette Mädels kennengelernt (Grüße an Amélie, wenn du das liest ;).
Gestern Abend war ich mit zwei von ihnen auf dem Popaganda Festival hier in Stockholm. Mir hat es echt gut gefallen. Es war eine total entspannte Atmosphäre, es gab umsonst Säfte uns Smoothies (was wir sehr ausgenutzt haben) und einige Leute sind schwimmen gegangen, da das ganze auf dem Gelände eines Freibads stattgefunden hat. Größtenteils war die Musik super, manches hat mir weniger gut gefallen, aber alles in allem war es ein sehr sehr schöner Tag.
Wenn ich in meinen Pausen mal nicht genug Zeit habe, um in die Stadt zu fahren, schau ich mir einfach hier ein bisschen die Gegend an. Ganz in der Nähe ist ein See und überall stehen typische Schwedenhäuser mit großen Gärten. Ständig trifft man hier Rehe, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass man hier auf den Landstraßen mit höchstens 50 langtuckert. Aber mir ist das ja ganz recht :D Meine erste Autofahrt hatte ich eben. Wir sind zu allen möglichen Fußballplätzen und Turnhallen gefahren und ich glaube, das Problem wird weniger sein, dass ich den Weg nicht finde, sondern dass ich nicht weiß, welcher von den ganzen Plätzen jetzt gemeint ist. Ich bin jetzt auch zum ersten Mal in ein Parkhaus gefahren und hab dort 1A rückwärts eingeparkt!
Mit meinem Schwedisch geht es auch langsam aber sicher voran. Natürlich merke ich nach der einen Woche noch keine großen Fortschritte, allerdings kommen jeden Tag ein paar mehr oder weniger brauchbare Wörter dazu (z.B. snigel = Schnecke oder kissa = Pippi machen - sehr wichtig!). Nächste Woche Montag fängt dann auch der Sprachkurs an, worauf ich mich schon ziemlich freue und dann geht bestimmt alles noch viel schneller.
Ja, so geht's mir bisher so in Schweden. Morgen fängt dann meine Arbeit so richtig an, weil meine Gastmutter wieder anfängt zu arbeiten und ich alleine die Kinder in Schule und Kindergarten bringen und auch wieder abholen muss. Ich hoffe sehr, dass alles klappt und die Kinder es mir nicht zu schwer machen, aber das werde ich euch erst in ein paar Tagen berichten können. Bis dahin:
es ist kaum zu glauben, aber jetzt bin ich tatsächlich in Schweden angekommen und habe meinen ersten Tag hinter mir!
Gestern gegen ein Uhr mittags sind wir zum Flughafen aufgebrochen und zu diesem Zeitpunkt hat sich meine Begeisterung für die Abreise ziemlich in Grenzen gehalten. Ich schätze aber mal, dass das bei jedem so ist, wenn es losgeht. Ich bin ohne Probleme durch alle Kontrollen gekommen und musste dann gefühlt durch den halben Flughafen zu meinem Gate laufen.
Der Flieger ist zwar eine halbe Stunde zu spät gestartet, ist dann aber nur mit fünf Minuten Verspätung um 18:15 in Stockholm gelandet. Dort hat Johanna auf mich gewartet und wir haben uns ohne Probleme gefunden. Zu Hause habe ich gleich die Kinder kennen gelernt, die natürlich alle ein bisschen schüchtern waren. Es waren noch zwei Nachbarsmädchen mit ihrem Vater zu Besuch und wir haben draußen auf der Terasse gegessen. Schon im Flugzeug wäre ich beinahe eingeschlafen und so hab ich mich recht bald in mein kleines Häuschen zurückgezogen. Ich habe hier nämlich, wie wahrscheinlich einige schon wissen, mein eigenes kleines Gästehaus mit Mini-Küchenzeile und Bad. Das ist ziemlich gemütlich :)
Am nächsten Morgen sollte ich ausschlafen und mir war es dann irgendwie so unangenehm, einfach in ihr Haus zu spazieren, hab mich dann aber irgendwann doch überwunden. Nach einem kurzen Frühstück ging es dann auf den Fußballplatz, wo mein Gastmädchen ein Turnier hatte, und von dort gleich in die Turnhalle zu ihrem Gymnastik-Test. Ich habe viele Leute kennengelernt und noch mehr Namen gehört und es wird sicherlich eine Zeit lang dauern, bis alle kenne und auseinanderhalten kann. Vor allem die Kinder. Die sind nämlich wirklich zu 90% blond, genauso wie man sich das in Schweden vorstellt. Nachmittags habe ich ein bisschen beim Essenmachen geholfen und dann vor allem mit den beiden älteren Kindern gespielt (für die, die es nicht wissen, ich habe ihr zwei Jungs (10 und 4) und ein Mädchen (7)). Nach dem Essen habe ich dann meine Gastgeschenke verteilt und ich glaube, sie sind wirlich super angekommen. Die Jungs sind gleich in ihren Trikots rumgelaufen und ich habe meine ersten Bilder gemalt bekommen. :)
Ich fühl mich hier insgesamt schon ziemlich wohl. Die Eltern sind total nett, mein Häuschen ist schön und mit den Kindern werde ich auch so langsam wärmer. Natülich gibt es auch Situationen, wo ich einfach mal nur daneben stehe und nicht weiß, was ich machen soll, aber das wird ja auch besser werden, wenn alles mit der Zeit vertrauter wird.
Das wars jetzt erstmal, mein erstes Update aus Schweden :)
Gerade habe ich online für meinen Flug eingecheckt und das bedeutet, es sind jetzt weniger als 23 Stunden, bis mein Flugzeug in Frankfurt abheben soll. Ich kann es mir noch gar nicht richtig vorstellen, aber denke doch irgendwie an nichts anderes. Meine Koffer sind so gut wie fertig gepackt, allerdings sind sie beide etwas zu schwer und ich hoffe, dass die Menschen vom Flughafen bei einem halben Kilo mal ein Auge zudrücken.
Es ist ziemlich seltsam und traurig, alle jetzt zum letzten Mal zu sehen, aber die meiste Zeit bin ich im positiven Sinne aufgeregt und freue mich auf das was kommt. Meine Gastmutter wird mich morgen vom Flughafen abholen und für Montag habe ich mich schon mit einem anderen deutschen AuPair verabredet, mit der ich jetzt schon ganz viel geschrieben habe.
So, gleich bekomme zum letzten Mal bevor es losgeht Besuch. Mal schauen, ob ich mich morgen Abend schon direkt aus Stockholm melde.
Nun sind es nur noch 15 Tage, bis mein Flug nach Stockholm geht und die Zeit geht einfach rasend schnell vorbei. Ich kann es kaum glauben, dass es jetzt schon fast 100 Tage her ist, dass ich den Countdown auf meinem Handy gestartet habe. Was mir damals noch weit weg vorkam rückt jetzt immer näher. Die meisten Sachen, die ich für das kommende Jahr brauche, sind schon besorgt und liegen alle durcheinander in meinem Koffer. Auch die Gastgeschenke für die Kinder sind fertig, bis auf ein paar Süßigkeiten.
Gestern war dann auch schon meine Abschiedsfeier und ich bin so glücklich, dass wirlich fast alle kommen konnten! Auch wenn das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat, wie wir es gehofft hatten, war es eine wunderschöne Feier mit euch allen! Ich bin wirklich unglaublich froh, so liebe Freunde wie euch zu haben und werde euch alle sehr vermissen. Vielen Dank, dass ihr da wart und danke für eure kleinen Geschenke, lieben Wünsche und natürlich für die vielen, vielen köstlichen Zimtschnecken ;)
In den nächsten zwei Wochen gibt es aber noch einiges zu tun vom Kronenwechseln über den Zahnarztbesuch bis zu den aller letzten Besorgungen. Bis jetzt habe ich immer noch nicht richtig realisiert, dass es jetzt bald losgeht und ich glaube, das passiert erst am Flughafen, wenn ich endlich meine Gastfamilie treffe.
Aber bisher geht es mir super und die Freude, über das was kommt, überwiegt die Zweifel und Befürchtungen.
