Sonntag, 16.10.2016

Acht Wochen Schweden

Hallo ihr alle!

Wie bestimmt ein paar gemerkt haben, gab es letzte Woche nichts Neues von mir, aber das liegt einfach daran, dass nicht so viel spannendes passiert ist. Meine Arbeitswoche schaut immer ziemlich ähnlich aus und da es jetzt wirklich kalt und ungemütlich geworden ist, unternehmen wir auch nicht mehr so viel draußen. Doch um dem Drängen eines ungeduldigen Vaters nachzukommen, kommt hier wieder ein kleines Update über die letzten beiden Wochen. ;)

Vorriges Wochenende haben wir uns Samstags bei einem anderen Aupair getroffen, die im Norden Stockholms, also ein ganzes Stück weg von mir, wohnt. Nachdem wir erst zusammen einkaufen waren, haben wir dann in ihrer kleinen Wohnung leckere Apfeltaschen und einen Sägespänekuchen gebacken und dann ganz gemütlich bei Tee und Wizard gegessen. Später haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und Abendessen gekocht. Das ist einfach die perfekte Art, um so einen kalten grauen Oktobertag hier oben zu verbringen! Man merkt nämlich schon ganz deutlich, wie früh es jetzt dunkel wird. Heute Abend hat sich die Sonne zum Beispiel schon um 17:35 verabschiedet (wobei es eigentlich den ganzen Tag bewölkt war...).

Letzten Sonntag wurde in der Deutschen Kirche in Gamla Stan das Musical vom "Goldenen Kalb" aufgeführt. Der Kinderchor war einfach süß! Fast so wie daheim :) Nachmittags waren wir dann zu dritt bei Ikea, dort muss man hier in Schweden schließlich auch mal gewesen sein. Der Ikea war etwas verwirreden wie eine Spirale aufgebaut, aber ansonsten ist es natürlich wie in Deutschand. Ich habe ein paar nützliche Dinge gekauft, wie zum Beispiel Brotdosen, aber auch ein bisschen Stoff und eine Pflanze für mein Häuschen. Natürlich durfte danach das obligatorische Köttbullar-Essen nicht fehlen. :)

Am Dienstag der letzten Woche kam dann Annika, mein Vorgängeraupair, für eine Woche zu Besuch. Sie hat mich die Woche über ein bisschen unterstützt und ich finde es toll zu sehen, wie sie mit den Kindern umgeht und redet. Da kann ich mir noch ein bisschen was abschauen. Es ist auch echt schön, jemanden im selben Alter in der Familie zu haben, mit dem man einfach auch mal Deutsch reden kann, und der einen genau versteht, weil er das alles auch schon mal durchgemacht hat.

Am Freitag hatte mein Gastvater Geburtstag. Ich hatte ihm am Tag vorher etwas gebacken und eine Karte auf Schwedisch geschrieben und ich glaube, das war vollkommen in Ordnung so und er hat sich gefreut. Nachmittags kamen dann noch seine Eltern, also farmor und farfar. Es wurde zusammen gegessen und Geschenke ausgepackt. Als Nachtisch gab es eine richtige schwedische Princess-Torte. Die war zwar nicht selbstgebacken, aber trotzdem sehr lecker war. Vielleicht versuch ich mich das nächste Mal selbst an so einer Torte.

Samstag Vormittag musste ich dann arbeiten. Mein Gastmädchen hatte eine Freundin zu Besuch und Annika und ich wollten uns mit den Mädchen einen schönen Vormittag machen und sind in ein Einkaufszentrum in der Nähe gefahren. Alles hat recht gut begonnen und wir haben die Zeit in Spielzeug- und Süßigkeitengeschäften verbracht. Nach dem Mittagessen ist die Stimmung allerdings etwas gekippt, da besagte Freundin sehr großes Interesse an ein einer Gummibärchen-Geschenkpackung gezeigt hat, die allerdings viel zu teuer war. Ein "Nein" oder einen Kompromiss in Form von anderen Süßigkeiten konnte nicht akzeptiert werden, so dass wir das Einkaufszentrum mit einem weinenden und beleidigten Kind verlassen mussten. In dem Moment war ich wirklich unglaublich froh, dass ich Annika an meiner Seite hatte, denn alleine wäre ich etwas überfordert gewesen mit der Situation!

Nach so einem Vormittag war ich dann froh, rauszukommen und den restlichen Samstag haben wir haargenau so verbraucht wie den letzten, nämlich backend und kochend bei Jenny :)

Nachdem ich heute wieder in der Kirche war, habe ich mir mit Lydia das Nobel-Museum angeschaut. Es war leicht deprimierend festzustellen, wie wenige der Nobelpreisträger uns überhaupt vom Namen her etwas gesagt haben, geschweige denn, was die guten Herren und Damen denn gemacht haben. Es gab auch ein paar kleine Eperimente zum selber ausprobieren. Außerdem hat uns ein etwa 40-jähriger Deutscher angesprochen, der hier in Stockholm einen Städtetrip macht. Das war wiklich ziemlich seltsam... Er war zwar ganz nett, aber stand dann bestimmt zehn Minuten bei uns, hat sich in unsere Gespräche eingemischt und zu allem seinen Senf zugegeben. Da waren wir dann doch froh, als er weitergezogen ist.

So, das war's jetzt erstmal, ich hoffe eure Neugier wurde gestillt ;) Vielleicht habe ich nächste Woche  auch wieder interessante Bilder zu zeigen, als immer nur mein Essen...  :D

Bis dahin macht's gut und hej då,

Sarah