Montag, 15.05.2017

Tisus und Fjäderholmarna

Hallo zusammen!

Wie beim letzten Mal schon angekündigt, erzähle ich erstmal ein bisschen was vom Tisus-Test am letzten Dienstag.

Weil ich ja in Stockholm keinen Platz mehr für die Prüfung bekommen hatte, habe ich mich in Uppsala angemeldet. Die Stadt liegt zwar nur etwas nördlich von Stockholm, aber von mir aus dauert es schon gut zwei Stunden bis dorthin. Obwohl die erste Prüfung erst um neun Uhr beginnen sollte, musste ich darum schon um fünf Uhr aufstehen. Zusammen mit Johanna und Alicia bin ich dann nach Uppsala gefahren und auf dem Weg zur dortigen Uni haben wir eine tolle Entdeckung gemacht: eine beheizte Bank! So konnte man es trotz gefühlten 0 Grad (und gelegentlichen Schneeschauern) eine Weile draußen aushalten. Ich muss auch zugeben, dass Uppsala mit grünen Bäumen und ein bisschen Sonne viel schöner und freundlicher aussieht, als damals im November. Vielleicht lohnt sich in den nächsten Wochen ja nochmal ein Tagesausflug dorthin...

Um neun Uhr begann der Leseverstehensteil. Es waren wirklich alle möglichen Menschen dort, aus ganz verschiedenen Ländern und Altersklassen. Im ersten Teil hatten wir 50 Minuten Zeit, um fünf etwa eine Seite lange Texte zu lesen und ein paar Fragen zu jedem Text zu beantworten. Das war schwerer als gedacht, weil die Antworten auf die Fragen oft nicht eindeutig und die Texte doch recht lang waren. Im zweiten Teil mussten wir einen sieben Seiten langen Text nur auf die richtigen Antworten hin überfliegen, wozu wir 25 Minuten Zeir hatten.

Bei der schriftlichen Prüfung hatten wir 2,5 Stunden Zeit, um einen ca 400 Wörter langen Text zum Thema "Gemeinschaft - wie wichtig sind Wertvorstellungen" schreiben. Hier hatte ich wirklich keinen Zeitdruck, aber der schriftliche Teil soll der sein, bei dem die meisten durchfallen. Ich wart also mal ab... Nach zwei Stunden Pause hatte ich nachmittags meine mündliche Prüfung. Normalerweise diskutieren dort drei Prüflinge über ein Thema, dass man im Vorfeld schon zur Vorbereitung zugeschickt bekommen hat. Ich habe dann letztendlich aber nur mit einem anderen Mädchen die Prüfung abgelegt. Sie war Schwedin, ist aber in einem anderen Land aufgewachsen und braucht um in Schweden zu studieren diesen Test. Vor der Prüfung hatte ich mich ein bisschen mit ihr unterhalten und da hat sie einen ganz netten Eindruck gemacht und auch während der Prüfung sind wir wirklich immer sehr nett auf das, was der andere gesagt hat, eingegangen. :D Das sie Schwedisch als Muttersprache hatte, war für mich aber denk ich mal kein Nachteil. So konnte ich sie zumindest gut verstehen, aber auch sonst lief die Prüfung gut, so dass ich mir eigentlich recht sicher bin, den Teil bestanden zu haben. In drei Wochen kommen dann die Ergebnisse per Mail und bis dahin heißt es abwarten...

Am Donnerstagvormittag, haben wir uns mit der ganzen Kiruna-Clique bei mir zum Frühstücken getroffen. Als ich meiner Gastmutter von den ganzen guten Sachen erzählt habe, die wir gegessen haben, hat sie nur gelacht und gemeint, das wäre aber ein sehr deutsches Frühstück. Hier in Schweden isst man morgens nämlich nie süß, wohingegen unser Frühstück aus Zucchinikuchen, Waffeln, Croissants mit Marmelade und Nutella, Obstsalat und Tomate-Mozzarella bestand. Es war wirklich ein sehr netter Vormittag, nach dem wir alle sehr satt waren. :D

Nachdem ich Samstagvormittag noch zwei Stunden gearbeitet habe, bin ich mittags mit Johanna und Rieke auf die Fjäderholmarna gefahren. Das ist eine kleine Inselgruppe ganz nah an Stockholm, auf der es einige Cafés, Restaurants und Geschäftchen gibt. Nachdem wir die Insel schnell umrundet hatten, haben wir uns ersteinmal (ohne Jacke!) in die Sonne gesetzt und uns später ein Eis gegönnt. Rieke und ich haben Marängswiss gegessen, den genialsten Nachtisch, den man sich vorstellen kann. Dazu mischt man einfach Eis, Sahne, Baiser (maräng), Banane, Schokosoße und gehackte Haselnüsse. :)

Abends war Rieke noch bei mir und wir haben gekocht und später den Eurovision Song Contest geschaut. Für Deutschland war es ja echt bitter, aber Schweden hat mit Robin Bengtsson wieder ganz gut abgeschnitten, wobei ich sagen muss, dass ich das Lied so langsam nicht mehr hören kann.

Am Sonntag hatten Johanna, Rieke und ich zum ersten Mal das Problem, dass wir nicht wussten, was wir machen sollten. Mittlerweile haben wir schon so viel in und um Stockholm gesehen, dass uns Reiseführer oder Listen aus dem Internet nicht mehr wirklich weiterhelfen. Wir waren dann mal wieder auf Djurgården, haben uns den Museumsshop und die Astrid Lindgren Statue vor Junibacken angeschaut und waren wieder in dem immer schöner und sommerlicher werdenden Trädgårdscafé "fikan". So wurde es auch zu einem schönen Tag, aber es ist irgendwie schön zu wissen, dass man mittlerweile wirklich viel von Stockholm kennt, und dass man in acht Wochen nicht nach Hause fährt und das Gefühl hat, so viel nicht gesehen und verpasst zu haben.

Bis nächste Woche. :)