Berichte von 11/2016

Dienstag, 29.11.2016

Weihnachtsmärkte

Hallo ihr Lieben!

Wieder ist eine Woche vorbei und gestern war ich seit genau 100 Tagen hier in Schweden. So schnell vergeht die Zeit!

Letzten Samstag hatte ich einen Tanzauftritt mit meiner Tanzgruppe, in die ich die letzten Wochen gegangen bin. Die Vorstellung war schon um zehn Uhr vormittags und wir mussten nur eine halbe Stunde vor Beginn dort sein. Es hat alles gut geklappt und es gab viele süße Kindergruppen und auch ein paar echt gute Jugendgruppen.

Nachmittags war ich mit zwei Freundinnen auf einem Design-Markt der Kunststudenten. Es gab viele verrückte Sachen, ein bisschen Schmuck, Karten, Poster und Weihnachtsdekortation. Da der Markt allerdings in einer Halle war und nicht so wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen wollte, sind wir danach noch in die Altstadt gefahren. Dort hängen überall Lichter und es ist eine ganz tolle Atmosphäre. Mit Lydia war ich abends noch bei Vapiano abendessen, bevor ich wieder nach Hause gefahren bin.

Den Sonntag Vormittag habe ich in der Stadt verbracht und kleine Geschenke für den Adventskalender besorgt, den ich für die Kinder mache. Nachmittags waren wir noch auf einem anderen kleinen Weihnachtsmarkt, etwas außerhalb. Einen Weihnachtsmarkt bei Schnee stellt man sich total schön vor, aber es war einfach nur kalt. Der Weihnachtsmarkt war in so etwas wie einer Art kleinem Freilichtmuseum, zu dem man erstmal eine halbe Stunde durch den Wald laufen musste. Es gab ein paar alte Häuschen mit kleinen Ständen und ein hübsches Café, das wegen des Wetters allerdings total voll war.

Zum Glück blieb uns eine zweite Wanderung durch den Schnee erspart, da uns eine Ausstellerin bis zur nächsten Bushaltestelle mitgenommen hat. Den Abend habe ich dann mit meiner Gastfamilie verbracht. Wir haben einfach ein bisschen zusammengesessen und die ersten Lussekatter gegessen.

Hej då!

Donnerstag, 24.11.2016

Ein Vierteljahr in Schweden

Etwas verspätet kommt hier der Bericht über mein letztes Wochenende.

Nach einer ganz normalen Woche sollte ich am Samstag Morgen nocheinmal für zwei Stunden auf die beiden Jüngeren aufpassen. Diese beiden Stunden haben mich dann allerdings wiklich wochenendreif gemacht. In letzter Zeit hab ich immer mal wieder kleine Kämpfchen mit meinem Gastmädchen zu kämpfen. Diesmal ging es um das Mittagessen (also erst kaum etwas essen und dann nach keinen zehn Minuten, plötzlich schrecklich hungrig, Reiswaffeln essen wollen). Sowas ist dann immer echt anstrengend, aber zum Glück geht es meistens schnell vorbei und es gibt auch Situationen in denen alles super klappt.

Trotzdem war ich dann sehr erleichetert, als ich in die Stadt fahren konnte, um mit ein paar anderen Aupairs auf den Weihnachtsmarkt in der Altstadt zu gehen. Dadurch, dass es der erste Tag war, war natürlich alles schrecklich voll, aber es gibt ein paar süße Stände und es ist auf jeden Fall ein bisschen Weihnachtsstimmung aufgekommen.

Ganz spontan waren wir dann noch im Kungsträdgården Schlittschuhlaufen. Es hat wirklich Spaß gemacht und dann gab es auch noch einen kleine Show von dem Eiskunstlaufverein, in dem auch mein Gastmädchen ist.

Sonntag war ich mit Johanna, einem anderen Aupair, mal wieder bei Ikea. Dort war natürlich auch alles voll mit Weihnachtssachen und ich konnte es mir nicht verkneifen, mir so eine Art Adventskranz zu kaufen. Mein kleines Häuschen ist jetzt schon schön weihnachtlich dekoriert, mit Kerzen, Lichterkette und einem kleinen Weihnachtsbäumchen/ büschchen, den mir meine Vorgängerin hiergelassen hat. Jetzt fehlen nur noch leckere selbstgemachte Plätzchen, dann kann Weihnachten kommen. :)

Bis in 28 Tagen :)

Sarah

Dienstag, 15.11.2016

Basar und Uppsala

Hallo ihr Lieben!

Von meinem Abenteuer im Schnee habt ihr jetzt ja schon gehört, aber auch sonst hatte ich in dieser Woche so einiges vor.

Meinen normalerweise halb-freien Donnerstag habe ich auf den Jüngesten aufgepasst. Die beiden Großen hatten wegen des Schnees nämlich schulfrei und waren bei Freunden. Warum der Kleine aber nicht ganz normal in den Kindergarten gehen konnte, hab ich nicht wirklich verstaden. Ein bisschen geärgert hab ich mich erst, aber dann hatten wir einen schönen Tag zusammen. Vormittags haben wir ein snöslott (Schneeschloss) gebaut, in dem wir Mandarinen und Kakao gepicknickt haben. Danach war noch ein snögubbe (Schneemann) dran, wobei vor allem ich  es war, die begeistert gebaut hat. :D Nach dem Mittagessen ging es dann wieder raus für einen langen Spaziergang. Leider war der Spielplatz, auf dem wir eigentlich spielen wollten, kaum zu gebrauchen. :D

  

 Am Wochenende hat die deutsche Gemeinde hier in Stockholm einen Basar vernstaltet. Mit einigen anderen Aupairs haben wir uns für Samstag zum Helfen gemeldet. Unsere Aufgabe war es, in der Kirche Laternensets zu verkaufen, die die Kinder dann dort mit ihren Eltern basteln und gestalten konnten. Am Anfang war wirklich gar nichts los, doch etwa eine Stunde bevor es um vier zum Laternenumzug losgehen sollte, kamen dann die Massen. Auch zum Umzug selbst kamen so viele Leute, dass die Runde eigentlich zu klein war. In den engen Gassen der Altstadt hat sich nämlich alles so langgezogen, dass die ersten schon fast wieder an der Kirche angekommen sind, als die letzten gerade erst losgingen. Der Tag war trotzdem sehr schön und mir ist bewusst geworden, was für eine schöne deutsche Tradition so ein Laternenumzug doch eigentlich ist.

Sonntag sind wir zu zehnt in die Studentenstadt Uppsala gefahren, die unglaublicherweise die viertgrößte Stadt Schwedens ist (ca. 150000 Einwohner). Wir sind ein bisschen durch die Einkaufsstraße hoch zum Schloss geschlendert und haben uns den bekannten gotischen Dom angeschaut. Nachmittags wurde dort Händels Messias von einem Jugendchor aufgeführt, was wir uns noch angehört haben, bevor wir wieder nach Stocholm gefahren sind.

 

Hej då :)

Dienstag, 15.11.2016

Schneechaos

Hallo ihr alle!

Nun ist der Herbst hier in Schweden endgültig vorbei! Letzten Dienstag lag überall eine etwa 10cm hohe Schneeschicht, doch das war noch gar nichts gegen den Mittwoch. Da musste man sich nämlich durch fast 40 cm Schnee kämpfen. Anfangs war ich noch ganz begeistert, von dem vielen Schnee, es sah nämlich alles so schön winterlich aus, wie ich es eigentlich nur von Fotos kannte. Doch der Tag sollte für viele Stockholmer (auch für mich) ein großes Chaos werden.

Wie jeden Mittwochmorgen habe ich mich um kurz vor neun auf den Weg zum Bus in die Schule gemacht. Irgendwann kam dann auch ein Bus mit einiger Verspätung. Alles ging natürlich etwas langsamer, aber damit war ja zu rechnen. So richtig blöd wurde es dann auf der Autobahn. Ungefähr ab der Hälfte der Strecke ging es nämlich nicht mal mehr im Schritttempo vorwärts. Ganze drei Stunden hat es gedauert, bis der Bus sich durch das Schneechaos zur nächsten Haltestelle vorgekämpft hatte. Zu diesem Zeitpunkt (es war kurz nach zwölf) war mein Unterricht auch schon fast zu Ende, so dass ich einfach den nächsten Bus zurück nehmen wollte. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der Busverkehr für den gesamten Tag eingestellt worden war. Ich saß also an der Bushaltestelle fest. In meiner Verzweiflung bin ich dann mit zwei anderen Schweden in ein Taxi gestiegen, da ich gehört hatte, dass sie in die gleiche Richtung wie ich mussten. Nach wenigen Minuten stand das Taxi allerdings auch im Stau und wir sind wieder ausgestiegen, da die Fahrt bei diesem Tempo bald viel zu teuer gewesen wäre. Wir standen also an der Autobahnauffahrt bis eine Frau angehalten hat, die scheinbar meine Begleitung kannte. Nach etwa einer Stunde und einer kleinen Panikattacke, weil es im Auto irgendwann angefangen hat, nach Gummi zu stinken, sind wir zu einem Einkaufszentrum gekommen, zu dem mein Bus normalerweise eine Viertelstunde braucht. Von dort aus habe ich meine Gastmutter angerufen, aber die konnte mir auch nicht wirklich helfen, da auf den Straßen die Autos ja in beide Richtungen standen. Also hab ich mir kurzerhand dicke Felleinlagen für meine Schuhe gekauft und bin losmarschiert. Es war gar nicht so schlimm, weil ich ein anderes Mädchen getroffen habe, dass ich vom Sehen von der Bushaltestelle kannte. Wir sind dann zusammen gelaufen und ich hatte eine super Gelegenheit, um mal ein bisschen Schwedisch mit jemandem in meinem Alter zu reden.

Gegen halb vier war ich dann nach eineinhalb Stunden Fußmarsch endlich zu Hause! Ich war total geschafft, hab später nur noch das Abendessen gekocht und bin dann früh schlafen gegangen.

Das war wirklich ein Abenteuer, über das ich jetzt zum Glück lachen kann. Ich muss aber gestehen, dass ich es gar nicht so schlimm finde, dass es jetzt wieder wärmer ist und der Schnee langsam aber sicher schmilzt...

 

Samstag, 05.11.2016

Ausflug nach Estland

Hallo ihr alle!

Diese Woche gibt es wirklich viel zu erzählen und gaaanz viele Bilder, darum fang ich gleich an.

Wie schon erwähnt, ist meine Gastmutter seit letztem Sonntag mit den beiden jüngeren Kindern auf Gotland, so dass meine einzigen Aufgaben darin bestanden, den ältesten zum Fußballtraining zu fahren, nachmittags wieder abzuholen und später das Abendessen zu kochen - also ganz entspannt.

An meinem freien Vormittag am Montag bin ich in die Stadt gefahren, um das schöne (aber kalte) Wetter auszunutzen und mir endlich mal Stockholms Freilichtmuseum Skansen anzuschauen. Ich habe mir gleich eine Jahreskarte gekauft, damit ich mir den Park bei allen Jahreszeiten anschauen kann, wobei ich mich jetzt vor allem auf den Weihnachtsmarkt freue. Da die Schweden ja gerade Herbstferein haben, waren auch einige der alten Häuschen von authentisch gekleideten Personen bewohnt. Ein paar Wohnhäuser, Werkstätte und eine Druckerei konnte man auch von innen anschauen. Meine ersten Elche in diesem Jahr habe ich auch dort gesehen, sowie ein paar Bären, Bisons und Luchse.

     

Abends habe ich eine Zucchinisuppe gemacht, die bei meinem Gastjungen allerdings nicht so gut angekommen ist. Egal - ich fand sie gut und so ist immerhin mehr für mich da gewesen. :D

Am Mittwoch, dem 2. November hat es hier in Stockholm zum ersten Mal geschneit. Hier das Beweisfoto:

Es war zwar ein bisschen zu warm, so dass der Schnee nicht liegengeblieben ist, aber mein Donnerstag sollte dafür recht schneereich werden...

Mittwoch Nachmittag habe ich mich mit Maren getroffen und wir sind gemeinsam zu der Fähre gefahren, die uns über Nacht nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland, bringen sollte. Um 17:30 Stockholmer Zeit hat die "Romantika" abgelegt, um am nächsten Morgen um 10:00 Uhr estnischer Zeit in Tallinn anzukommen. Estland ist Schweden nämlich eine Stunde voraus, was unser logisches Denkvermögen manchmal ziemlich herausgefordert hat. :D

In Tallinn haben uns dann erstmal über 5cm Neuschnee erwartet. Dementsprechend war es auch ordentlich kalt, aber auch schon ein bisschen weihnachtlich. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir in die Altstadt, die wirklich sehr schön ist mit ihren alten bunten Häuschen. Wir sind ein bisschen durch die verschneiten Straßen spaziert, haben uns immer wieder in den zahlreichen Souvenierläden aufgewärmt und uns die Kirchen angeschaut, die man kostenlos besichtigen konnte. Von einer Aussichtsplattform aus, hatte man auch einen guten Ausblick auf das restliche Tallinn, was allerdings aussah wie jede andere recht moderne Großstadt.

 

Nach ein bisschen hin und her, haben wir uns dazu entschieden, mittags in ein "deutsches" Restaurant zu gehen. Meine Gullaschsuppe und Marens Bratwurst mit Sauerkraut, haben zwar nicht ganz unseren Erwartungen entsprochen, aber das Lokal wurde auch definitiv nicht von Deutschen betrieben, genauso wenig, wie die Musik dort deutsch war. :D

Nach ein paar weiteren Stunden im Schnee haben wir unseren Tag in Tallinn mit einer Fika, also einem Cafébesuch ausklingen lassen, bevor wir zurück auf die Fähre nach Stockholm sind. Dieser ziemlich spontane Tagesausflug hat sich wirklich gelohnt! Auch wenn Stockholm eine tolle Stadt ist, ist es schön, auch mal etwas anderes entdecken zu können. Dass ich nach meinem Jahr in Schweden behaupten kann, mal in Estland gewesen zu sein, hätte ich vorher auch nicht gedacht. :)

So, das war jetzt mein Bericht über die letzte Woche. Mal schauen, ob am Wochenende noch so viel passiert, dass es sich lohnt, nochmal etwas zu schreiben. Ansonsten bis nächste Woche!

Hej då,

Sarah