Mittwoch, 10.05.2017

Skansen und Sandhamn

Hej ihr alle!

In der letzten Woche musste ich seit langem mal wieder ein bisschen lernen, denn gestern stand der Tisus-Test an. Eine Prüfung wie zum Beispiel Delf oder Cambrige, die bestätigt, dass man auf C1 Niveau Schwedisch spricht und damit auf Schwedisch an einer schwedischen Universität studieren darf. Das hab ich eigentlich gar nicht vor, aber ich denke, es wäre trotzdem nützlich, so ein annerkanntes Zertifikat zu besitzen. Man weiß ja nie, ob man sowas später vielleicht nochmal gebrauchen kann. In meinem nächsten Bericht werde ich ein bisschen von der Prüfung erzählen, aber jetzt geht es erstmal um meine letzte Woche hier. 

Meine Vormittage waren ziemlich verplant, weil ich mich zwei Mal mit Johanna und Alicia zum Lernen getroffen habe. Weil wir zwei mögliche mündliche Themen schon vorgegeben bekommen hatten, konnten wir uns inhaltlich schon ein bisschen darauf vorbereiten und das ganze auch mal auf Schwedisch diskutieren.

Freitag Nachmittag sind dann Lana und Levina nach Stockholm gekommen. Leider konnte ich sie gar nicht treffen, weil ich abends auf die Kinder aufpassen musste und sie später auch ins Bett gebracht habe. Das war zwar ein bisschen schade, aber der Abend mit den Kindern war auch echt nett. Nach dem Abendessen habe ich mit den beiden jüngeren einen Zitronenkuchen gebacken, weil mein Gastmädchen am nächsten Morgen seinen Kindergeburtstag feiern sollte. Danach haben wir ganz gemütlich zusammen "Hitta Doris" (also "Findet Dorie") geguckt und auch ins Bett sind sie fast ohne Proteste gegangen.

Das Wochenende hatte ich dann aber frei und habe den ganzen Samstag mit Lana und Levina verbracht. Erst waren wir in Skansen (meine Jahreskarte hat sich schon richtig gelohnt!), wo es schon wieder viel neues zu sehen gab. Jetzt wo es so langsam wärmer wird, ist alles viel belebter und es waren einige Häuser geöffnet und belebt, die ich bis dahin noch nicht von innen gesehen hatte. Von den Schauspielern haben wir viele interessante Dinge über die Gebäude und die Menschen, die darin gelebt haben, erfahren und wir durften sogar unser eigenes Armband aus Holzfasern drehen. Es wird so langsam richtig grün und fast alle Tiere im Park haben Junge bekommen. :)

Später sind wir vorbei an Kungsträdgården (die Kirschbäume sind jetzt leider wieder am verblühen) nach Gamla Stan gelaufen, wo wir ein wenig durch die Geschäftchen gestreift sind. Abends war ich dann noch mit den beiden in ihrem Airbnb und wir haben ganz deutsch Abendbrot gegessen. :)

Am Sonntag haben sich unsere Wege getrennt, weil sich die beiden Drottningholm anschauen wollten, wo ich allerdings schon zwei Mal gewesen bin. Mit Maren, Rieke, Johanna und Uta war ich stattdessen auf der Schäreninsel Sandhamn. Das ist eine kleine Insel, auf der vor allem reiche Schweden ihre Ferienhäuser haben und die nicht mehr weit vom offenen Meer entfernt liegt. Uta hat uns mit dem Auto nach Stavsnäs gefahren und von dort ging es noch gut eine Stunde mit der Fähre weiter. Aud der Insel gibt viele süße kleine Häuschen, einen Wald mit schmalen Pfaden und rundherum Strand oder Felsen - einfach der Inbegriff von Schweden. Nachdem wir einen kurzen Abstecher zur Kirche gemacht hatten, sind wir an den Strand gegangen, wo wir ersteinmal gepicknickt haben. Da wir auf der Landseite saßen, war es kaum windig, so dass wir sogar mal die Jacken ausziehen konnten. Wir haben auf den Steinen im Wasser einige Fotos gemacht und waren mit den Füßen sogar mal im Meer - sehr kalt! Nachdem wir einmal um die Insel herumgelaufen sind, waren wir dann doch ziemlich durchgefroren. Auf der Seite zum offenen Meer hin war es nämlich plötzlich ziemlich windig und kalt. Der Plan war, sich im Ort in ein nettes Café zu setzen, welches aber leider noch nicht geöffnet hatte. Zum Glück kam aber direkt eine Fähre, auf der wir uns aufwärmen konnten.

Bei der Autofahrt zurück stand dann noch ein großes Highlight direkt neben der Straße. Ein Elch! Im vorbeifahren hatte ich es erst für ein Pferd gehalten, aber tatsächlich war es eine Elchkuh, die ganz entspannt auf der anderen Straßenseite gegrast hatte. Uta ist extra nochmal umgedreht und wir konnten aussteigen und den Elch ganz in Ruhe und aus der Nähe fotografieren. Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, einmal so nah an Stockholm einem Elch zu begegnen, aber jetzt wissen wir, dass es sie auch hier gibt.

Abends waren dann noch Johanna, Rieke und Maren mit bei mir und wir haben meine Küche zum ersten Mal nach der Ameisenplage wieder benutzt. Es gab eine abgewandelte Version von Omas Schinkennudeln (nur mit Tomaten statt Schinken) und es war ein schöner Abschluss dieses ereignisreichen Tages. :)