Montag, 12.09.2016

So richtig eingelebt

Hallo ihr Lieben!

Ich bin hier jetzt wirklich im Aupair-Alltag angekommen, was man wahrscheinlich auch daran erkennen kann, dass ich jeden Abend spätestens um 22 Uhr totmüde ins Bett falle. Alle Routinen sitzen jetzt, ich weiß, was wann zu tun ist und schaffe meistens auch alles ohne Probleme alleine.

Dadurch, dass mein Sprachkurs letzten Montag angefangen hat, sind meine Vormittage jetzt nicht mehr so ruhig und entspannt, wie das die ersten beiden Wochen der Fall war. Dreimal die Woche fahre ich jetzt für insgesamt 10 Stunden zum Unterricht. Es ist wirklich wie Schule und wir haben auch Bücher, die einfach genauso aussehen, wie die Französisch- und Englisch-Bücher der ersten Jahre. Wir sind 14 deutsche Aupairs in der Klasse und es gibt sogar noch einen zweiten, genauso großen Parallelkurs. Meine Lehrerin ist etwas schräg, aber echt lieb und sie macht super Unterricht. Ich gehe wirklich gerne hin, weil man so einfach mal raus kommt, Leute trifft und etwas lernt, was man tatsächlich braucht und sofort anwenden kann.

Drei meiner Vormittage der letzten Woche habe ich also in der Schule verbracht. Dienstag hatte ich dafür die tolle Idee, etwas zu backen, doch leider war das dann gar nicht so einfach... Die Schweden benutzen nämlich keine Waagen sondern haben verschieden große Schippchen und Schälchen, mit denen alles genau abgemessen werden kann. In den schwedischen Rezepten steht dann auch genau drin, was man tun muss. Allerdings ist es nicht so einfach, wenn man nur ein deutsches Rezept hat und dann von Gewichtangaben auf Schippchen umdenken muss. Das Resultat meiner Schätzversuche waren dann Schokomuffins. Sie sind, wie sollte das bei drei Kindern, die nur am Wochende Süßigkeiten bekommen auch anders sein, super angekommen und waren ganz schnell weg.

Meinen Donnerstag habe ich dann pokemonjagend in Stockholm verbracht. Mein ältester Gastjunge hatte nämlich schulfrei und wir sollten uns zu zweit einen schönen Tag in der Stadt machen. Unsere Jagd war scheinbar recht erfolgreich. Ich kenne mich damit ja nicht aus, aber nach über drei Stunden, acht Kilometern und gelegentlichen Sprints, wäre ich auch ziemlich enttäuscht gewesen, wenn sich das alles nicht gelohnt hätte.

Nach einer ziemlich vollen, ereignisreichen und anstrengenden Woche, die wie im Flug vergangen ist, habe ich mich doch auf mein Wochenende gefreut. Das hatte ich nämlich komplett frei und so gut wie möglich genutzt. Samstag war ich mit einigen anderen Mädels auf der Insel Djurgården. Dort saßen wir den ganzen Nachmittag bei wunderschönem Wetter am Wasser. Nach Djurgården kann man mit einer kleinen Fähre fahren und auf dem Rückweg hatten wir das Glück, einen Platz im Freien zu bekommen, so dass wir einen tollen Blick auf Gamla Stan hatten.

Sonntag war ich in dem großen Einkaufszentrum von Nacka. Dort habe ich einen Bastelladen entdeckt, in dem es auch Stoffe gibt, insbesondere Tilda Stoffe. Diese sind hier sogar fast 5 Euro billiger als in Deutschland, von daher musste ich einfach den einen oder anderen Meter mitnehmen. Hoffentlich habe ich nächste Woche mal Zeit, etwas kleines zu nähen.

Hej då,

Sarah